
Station 2: Schichtstufen

Abb. 38: Aufschluss der schwarzbunten Wechselfolge. Schwarzer Schiefer mit hohem Fossilienreichtum, der sich an der Wende zwischen Cenoman und Turon unter sauerstoffarmen Bedingungen gebildet hat. Hier findest du auch zahlreiche Ammoniten. Quelle: T. Iwanowski.
1,3 Kilometer weiter steht ihr an einem Aussichtspunkt, wo ihr in den Steinbruch hineinschauen könnt. Wenn ihr euch innerhalb des Steinbruchs umschaut, entdeckt ihr innerhalb der Bodenaufschlüsse bizarre Linien, unterschiedlichste Gesteinsarten und Farben. Woher kommt das? Der nördliche Teutoburger Wald hat in seinem Untergrund überwiegend helleren Kalkstein, der zum Teil mit dunklerem Mergelgestein oder Schiefer durchzogen ist. Wie ist der nördliche Teutoburger Wald entstanden? Seht selbst in diesem Video:
Video 2: Erdzeitalter Kreide. Quelle: Natur- und Geopark TERRA.vita. https://www.youtube.com/watch?v=3t1LUW7czZ4.
Bis zum Rand des Sauerländischen Berglands reichte das Meer. Die verfestigten und aufgehäuften Kalksedimente und Sande verdichteten sich. Durch die Kollision der afrikanischen mit der eurasischen Platte kam es zur Auffaltung der Landmassen - u. a. in Süddeutschland entstanden die Alpen - an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen der Teutoburger Wald (siehe Abb. 39). Weiße Pfeile stellen die Bewegungsrichtung dar. Die niedersächsische Bruchscholle wurde immer weiter nach oben gedrückt und zum Teil in Richtung Südwesten über die Münsterländer Scholle überschoben. Im Raum Lienen und Lengerich ist der Teutoburger Wald mit 230 m Höhe natürlich nicht so hoch wie die Alpen, aber immerhin wurde ein Mittelgebirge geboren, welches als Insel im kreidezeitlichen Meer herausstand. Im Zuge der Osning-Auffaltung hat sich das Gebirge vor 66 Millionen Jahren in die heutige Lage verschoben. Die Gesteinsschichten wurden in unterschiedlichste Richtungen verbogen, sodass nun im Steinbruch in Lengerich-Hohne die bizarren Linien in den Aufschlüssen sichtbar werden.
Verwitterung und die Gletscher der Eiszeit haben das Gebirge um etwa 2000 m bis auf den heutigen Rumpf abgetragen.
Hier noch einige Fakten zur Kreidezeit
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zugehörig zum Mesozoikum (Erdmittelalter)
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Unterteilung in Unterkreide (vor 135 Mio - 108 Mio Jahren) und Oberkreide (vor 98 Mio - 70 Mio Jahren)
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Meeresüberflutungen in Europa, Nordamerika, Nordafrika und Australien
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warmes ausgeglichenes Klima
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Höhepunkt und Ende der Dino-, Flug- und Fischsaurier

Abb. 39: Deutschland vor ca. 70 Millionen Jahren. Quelle: https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/ mineralogie/climbingguideteutogeologychapters.pdf, S. 25.
Aufgaben
8. Erkläre durch die Erstellung eines Zeitstrahls, wie der Kalkstein am Südhang des nördlichen Teutoburger Waldes bei Lengerich entstanden ist!
Der größte Teil des Kalksteins ist so entstanden, wie es gerade beschrieben wurde. Hier siehst du es noch einmal in einer Schemazeichnung (Abb. 40), wozu es eine Zuordnungsaufgabe gibt. Dabei werden auch die chemischen Prozesse deutlich, die innerhalb des natürlichen Kalkkreislaufs ablaufen:

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Abb. 40: Der natürliche Kalkkreislauf. Quelle: http://webopac2.winbiap.net/ mzborken/service/attachment.ashx?data=VHlwZT0xJmFtcDtQYXRoPUM6 XGRhdHJvbmljXERhdGVpYW5sYWdlblxtemJvcmtlblwwMDE0M1wwMDE0MjYwMTAwMi5wZGY=-1ZV0H26BZLQ=.
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9. Der natürliche Kalkkreislauf ist durch verschiedene Stationen gekennzeichnet. In der obigen Abbildung seht ihr ihn beispielhaft. Ordne die folgenden Beschreibungen den richtigen Stellen in der Abbildung zu!
In den Meeren der Kreidezeit herrschte üppiges Leben. Abdrücke abgestorbener Tiere aus der Kreidezeit kannst du auch jetzt noch im Steinbruch finden - Ammoniten, Brachiopoden, Muscheln, Seeigel... 90 Millionen Jahre im Gestein erhalten. (Tipp: Wenn du Interesse hast, die Tiere einmal "live" im Gestein zu finden, kannst du im Sommer an einer der geführten geologischen Wanderungen der IG Teuto teilnehmen.)

Abb. 41: Versteinerter Ammonit. Quelle: http://www.geosammlung.uni-bremen.de/sammlung/bilder/kreide.jpg.