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Station 5: Hochwald

Abb. 61: Hochwald entlang des Dyckerhoff-Wanderweges. Quelle: Tina Iwanowski.

Wie ihr oben sehen könnt, steht ihr nun einen Kilometer weiter mitten in einem dichten Wald. Diesen nennt man Hochwald. Er befindet sich vor allem im Norden und Westen des Steinbruchs, wo die Natur noch unberührt oder vor vielen Jahren wieder aufgeforstet wurde. Vorhin hast du ja schon den Niederwald kennengelernt, der sich durch junge Bäume und eine niedrige Strauch- und Krautschicht auszeichnet. Wird dieser nicht regelmäßig auf den Stock gesetzt, entwickelt sich ein Hochwald wie du auf den Bildern unten erkennen kannst. Die Bäume sind nicht wie beim Niederwald maximal 3-10 Meter hoch, sondern ragen deutlich weiter in die Höhe. Die allmähliche Sukzession der Pflanzen von der Wiese zum Hochwald, der als Endzustand eine Klimaxgesellschaft bildet, ist bei gleichbleibenden Umweltbedingungen stabil. Die hier vorwiegende Baumart ist die Rotbuche:

 

 

Abb. 62-69: Waldentwicklung am Südhang des Teutoburger Waldes bei Lengerich-Hohne. Quelle: T. Iwanowski.

Die Rotbuche ist in weiten Teilen Mitteleuropas eine der potenziellen natürlichen Baumarten. Von Süd-Skandinavien bis nach Sizilien findet man sie. Sie wird bis zu 20 bis 30 m hoch. Ihre Krone ist sehr ausgeprägt und ausladend, sodass Licht je nach der Dichte der Bewaldung die unteren Schichten durchdringt. Mit mäßigem Alter bis zu 50 Jahren wächst sie an idealen Standorten 40 bis 70 Zentimeter pro Jahr, was eine gute Eigenschaft als schnell wachsendes Brennholz bedeutet. Mittelfeuchte Standorte eignen sich hervorragend. Durch ihr dichtes Blätterdach gelangt nur wenig Licht in die unteren Schichten, sodass auch die Krone im Inneren keinen Neuaustrieb zulässt und die Stämme im unteren Bereich sehr kahl anmuten. Auch die unteren Äste sterben dadurch schnell ab. 

 

Die Rotbuche liebt nährstoffreiche, schwach saure bis kalkreiche Böden. Hier in Lengerich handelt es sich um Kalkbuchenwälder, da sie an das Vorhandensein von Kalkböden gewöhnt sind. Je trockener die Böden sind, desto mehr Eichen und Linden mischen sich bei. Sind die Standorte nährstoffreicher und feuchter, wachsen hier auch noch Eschen und Ahorne. 

 

Kalkbuchenwälder sind typisch für flach- bis mittelgründige, wechseltrockene Standorte in Südausrichtung. Ihre Konkurrenzstärke besteht vor allem in ihrer hohen Schattentoleranz, ihrem lang anhaltenden Höhenwachstum, ihrer Langlebigkeit, der hohen Intensität ihres Bestandesschattens und ihrer Fähigkeit, auf Standraumerweiterungen bis ins hohe Alter gut reagieren zu können.

 

 

Abb. 70: Die Buche mit ihrem dichten Blätterdach. Quelle: T. Iwanowski.i.

Aufgaben

 

17. Erkläre, was passiert, wenn man den Niederwald in seiner Ursprünglichkeit belässt und nicht mehr durch regelmäßige Abforstung pflegt? Nimm das folgende Diagramm zu Hilfe!

18. Kennzeichne, warum im nördlichen Teutoburger Wald Buchen die vorrangige Baumart sind. 

19. Schlage nach, was der Begriff "Biodiversität" meint! Begründe anschließend, warum es zu einer sinkenden Biodiversität kommt und warum dies widersprüchlich zu der Artenvielfalt auf Kalksteinflächen steht, wo noch abgebaut wird!

Abb. 71: Lichtschwächung im Mischwald. Quelle: Nachtigall, Werner: Unbekannte Umwelt. München: Heyne, 1985. S. 32.

Abschlussaufgaben

 

20. Erstelle eine Mindmap zu allen Einflussfaktoren des Zementwerkes. Verwende dafür die Informationen, die du während der virtuellen Exkursion bekommen hast!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

21. Erkläre, ob der weitere Betrieb des Zementwerkes zulasten der ursprünglichen Natur des Teutoburger Waldes sinnvoll ist oder nicht. Begründe deine Entscheidung!

Dyckerhoff Zementwerk

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Die Exkursion ist zu Ende. :-) Wir hoffen, euch hat die Exkursion Spaß gemacht. Nun zurück zum Ausgangspunkt des Zementwerkes und der Klärung der Leitfrage, ob das Werk geschlossen werden soll oder nicht:

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